Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'
Begriffe in 'Ein Kurs in Wundern' (30.03.2024)
Autodiktat vom 22.12.2023, transkribiert am 19.3.2024
Es geht heute um Begriffe im Kurs in Wundern, die ich hier in meinem momentanen Verständnis wiedergebe.
Projektion
Den Fehler des anderen zu sehen und damit in Abwehr zu gehen, sich darüber zu ärgern, urteilen, vorwerfen ‒ das ist die Projektion, weil man es bei sich selber nicht sehen will. Es ist also ein Spiegel; der Andere, der einem etwas zeigt, was einem an sich selber stört. Das ist wie im Spruch in der Bibel:
„Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?“ (Matthäus 7:3)
Sünde
Der Kurs verwendet den Begriff Sünde, aber auf einer sehr allgemeinen Ebene. Eine Sünde ist der Fehler im System, den wir sehen. Der Fehler bei meinem Bruder oder an einer Situation. Irgendwas ist nicht so, wie es sein sollte. Wir sehen einen Fehler und das ist das, was der Kurs als Sünde bezeichnet. Heute in der Lektion heißt es:
"Krankheit ist ein anderer Name für Sünde." Lektion 356 | Die ganze Lektion 356 lesen
Krankheit sehen wir ja auch als Fehler. Krankheit sollte nicht sein, etwas sollte anders sein. Ich sollte gesund sein, Krankheit ist ein Fehler und deswegen packt der Kurs alle Arten von „Fehler sehen“ in den Topf der Sünde. Damit holt er uns in unserem Ego-Erleben ab. Sünde gibt es nicht, aber wenn ich Krankheit als Fehler sehe, bin ich halt im Ego-Erleben. Das ist schon die ganze "Sünde" – eine Erfahrung, mit der ich mir selber weh tue. Wenn ich vergebe, ist der Fehler schon berichtigt und dann bin ich auf der Ebene, auf der es keine Sünde gibt.
Sühne
Im Kurs gibt es den Begriff „die Sühne annehmen“. Das heißt, zu erkennen, dass überhaupt nichts passiert ist und der Fehler uns nichts anhaben kann ‒ auf der Ebene, auf der wir wirklich sind.
Da gibt es den Fehler nicht, weil er uns dort nicht schaden kann. Und das ist die Ebene des „Sohnes Gottes“. Das ist diese Bezeichnung für das höhere Selbst. Der „Sohn Gottes“ ist die Instanz, der nichts passieren kann, die immer heil und ganz ist. Die ist also auf einer völlig anderen Ebene und von allen Fehlern, die wir sehen, also von jeder Art der Sünde, nicht betroffen. Deswegen heißt es auch immer, der Sohn Gottes ist rein und heilig wie Gott selbst. Heilig heißt einfach heil und geschützt, dem kann nichts was anhaben.
Schuld
Dann sind wir beim Begriff der Schuld. Dieses Thema durchzieht ja den ganzen Kurs, weil es immer heißt, die Schuld hat die ganze Welt gemacht. Die Schuld ist ja die Projektion, die wir tätigen, um die Verantwortung für Fehler wegzuprojizieren.
Im Ego gibt es natürlich immer für jeden Fehler, für jede Sünde, einen „Schuldigen“; jemand, der für den Fehler verantwortlich ist.
Auf der Ebene des Heiligen Geistes, des wahren SELBST, als der „Sohn Gottes“, gibt es keine Fehler (siehe oben), also kann es auch keine Schuld geben.
Es ist dazu Bewusstheit nötig, um zu erkennen, hier tut mir was weh. Wenn ich mich dabei beobachte, dass ich schon wieder dabei bin, Schuldige zu suchen oder eine Situation zu beschuldigen, kann ich mich sofort daran erinnern: Es gibt keinen Fehler, sondern nur eine Fehlwahrnehmung. Ich kann die jetzt sofort berichtigen und mein Urteil wieder aufheben. Das ist die Vergebung.
Ärger oder Groll loslassen
Ärger oder Groll loslassen gelingt immer dann, wenn ich bewusst genug bin.
Ich erkenne den Ärger, ich entscheide mich für den anderen Weg.
Just in dem Moment habe ich eine Instanz dazwischen, die entscheiden kann, ob sie jetzt mit dem Ärger weitermachen will oder sich erinnern will, um auf die bessere Entscheidung Zugriff zu haben.
Dies ist der sanfte Weg, ohne sich selber als Ego bekämpfen zu müssen. Das funktioniert ja nicht. Der Ärger ist ja gerade ein Ausdruck des Egos, was sich selbst Recht verschaffen will und das kann ich nicht selber noch bekämpfen.
Also ich kann mich nur entscheiden, als Ego zu agieren. Da muss ich den Ärger ausagieren.
Oder ich entscheide mich für das Bessere, den Ärger loszulassen, was immer die vernünftigere Lösung ist, aber ich muss natürlich darauf Zugriff haben. Mir muss es bereits gelungen sein, das in mir zu installieren. Ich muss es oft genug geübt haben, damit ich dann den Frieden sofort anzapfen kann, weil mitten im Ärger ist er völlig auf einem anderen Stern, aus dem Ego betrachtet. Diese Vernunfstentscheidung zu treffen, spart unglaublich viel Energie. Es heilt, es beruhigt, es erinnert an die Liebe, es wirkt sofort deeskalierend. Der andere kriegt vielleicht gar nichts davon mit, aber ich bin halt friedlich, ich befriede die Situation, ich bin das Werkzeug für den Frieden. Selbst wenn ich vorher an der Situation vielleicht selber mitgewirkt habe, kann ich sie dann befrieden, ohne mir selber eine Zwangsjacke anzuziehen, weil diese Vernunftsentscheidung lässt das Ego komplett in dem Moment los. Und das ist ja immer das, was der Kurs als „das Wunder“ bezeichnet. Ich habe mich in dem Moment für ein Wunder entschieden und muss nicht mehr weitermachen in dem Fahrwasser, in dem ich eben noch drin war. Ich kann sofort, von einer Zehntelsekunde auf die andere, die Situation komplett verändern. Das ist das Wunder. Ich kann dem Menschen, der mich anmeckert, einen schönen Tag wünschen oder irgendwas in der Richtung. Ich kann jedem frei zugestehen, seine Entscheidung zu treffen, wie er das für richtig hält. Es ist dann ein großer Erkenntniszuwachs.
Erleuchtung
Also Erleuchtung ist eigentlich auch ein Wegfall von Begrenzungen in Bezug auf Fähigkeiten oder Erfahrungsmöglichkeiten. Ja, ich bekomme immer mehr Zugriff auf mein volles Potenzial.
So wie die Nahtoderfahrenen einen Zugewinn an Erkenntnisfähigkeit hatten, nicht über Stückwerk, sondern in Form von unmittelbarer Erkenntnis. So werden wir hier auch von Einschränkungen befreit und können auf unser volles Potenzial zugreifen.
In der Bibel steht sinngemäß: Alles ist euer. Ihr sollt das Leben in voller Genüge haben.
Meine Erfahrung mit den Begriffen in "Ein Kurs in Wundern"
Die ganzen Begriffe, die es im Kurs gibt, beschreiben absolut folgerichtig psychologische Phänomene und auch religiöse Phänomene und auch Bewusstseinsphänomene. Wir haben nur ein Problem mit den Begriffen, weil die uns so sehr an die christliche oder umgangssprachliche Vordefinition erinnern und all den Ballast, der an den bisherigen Bedeutungen dran hängt, der uns sozusagen immer in Schach halten soll. Die sind aber bewusstseinstechnisch total klar und logisch aufeinander aufgebaut und erklären eigentlich, wie unser Bewusstsein funktioniert. Und wenn es dann in der Bibel zum Beispiel heißt: Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun, ist damit gemeint, sie haben den Fehler noch nicht erkannt. Sie sind völlig unbewusst und können auch nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil sie noch nicht mal die Bewusstsein erlangt haben, den Fehler bei sich zu sehen, dass er bei ihnen berichtigt werden kann.
Wenn du aber den Fehler bei dir erkannt hast oder dir das bewusst gemacht wurde, dass du den Fehler berichten kannst und macht ihn dann noch mal, dann ist es wirklich ein Fehler auf deiner Seite, aber du kannst es jederzeit berichtigen durch Vergebung.
Ich finde auch in der Bibel auch immer wieder Bezüge zu diesen Erklärmodellen, allerdings findet man in der Bibel genauso häufig die Erklärmodelle von Schuld und Sünde aus menschlicher Sicht, mit dem strafenden Gott und so weiter. Aber der mystische Kern der Bibel spricht genau von derselben Ebene des Bewußtseins wie der Kurs in Wundern, von der Ebene der Erfahrung, ein Kind Gottes zu sein.
Die Passagen aus dem menschlichen Verständnis vom strafenden Gott in der Bibel sprechen dann wiederum aus dem Ego-Kontext.
Das heißt aber nicht, dass die gesamte Bibel aus dem Ego-Kontext geschrieben ist. Es gibt durchaus auch Passagen in der Bibel, da schimmert all das oben Beschriebene auch durch. Es wurde zwar von Menschen aufgeschrieben und dadurch auch wieder irgendwo vermenschelt, aber es schimmert dieser mystische Kern trotzdem noch durch.
Wenn dich das Thema noch ausführlicher interessiert, lies hier weiter:
Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.
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