Blog 'Reflexionen im Auto zu Spiritualität'
Der Körper als Schutz oder die Angst vor der Unbegrenztheit (25.09.2024)
Wir sind im Kurs in Wundern gerade beim zentralen Thema "Was ist der Körper?". In diesem Jahr habe ich erstmals etwas Tiefgang gewonnen, warum "der Körper als Illusion" für das Verständnis des Kurses so wichtig ist.
Die Einführung zum zentralen Thema "Was ist der Körper" lesen...
Der Körper trennt uns. Er macht, dass wir uns begrenzt fühlen.
Das erklärt zugleich die Angst vor der Liebe. Die Agape, die Liebe, die über alles drüber fließt, ist eben unbegrenzt. Und innerhalb unserer begrenzten Wahrnehmung wollen wir auch die Liebe begrenzen, auf bestimmte Körper, auf bestimmte Situationen.
Und dieses Unbegrenzte macht uns Angst, weil es nicht unserer gewohnten Wahrnehmung entspricht. Wir sind so daran gewöhnt, begrenzt wahrzunehmen, dass wir Angst vor der Unbegrenztheit haben.
Das ist wirklich der Grund für die Angst vor der Liebe. Ich habe das früher nicht verstanden, wieso wir denn vor der Liebe Angst haben können.
Und letztens habe ich drüber reflektiert, mit Hilfe eines Gedichtes von Rainer Maria Rilke: Der Tropfen, der sich im Meer auflöst, das ist unsere Angst vor der Auflösung. Die Unbegrenztheit macht uns deshalb Angst, weil wir denken, wir lösen uns in der Unbegrenztheit auf.
Jetzt habe ich das erste Mal die Tragweite verstanden bzw. habe ein bisschen den Zugriff auf den roten Faden, warum uns die Liebe Angst macht, warum uns Gott Angst macht.
Wir haben Angst vor der UNBEGRENZTHEIT, weil wir denken, wir lösen uns darin auf und gehen darin verloren, weil wir uns nur ÜBER GRENZEN DEFINIEREN. Unsere ganze Wahrnehmung ist auf GRENZEN ausgerichtet.
Das Gegenteil des Körpers: Das Einssein
Der Körper ist ein Zaun, eine Grenze. Etwas Begrenztes kann nicht Eins sein.
Und etwas, was Eins ist, braucht nicht anzugreifen oder kann nicht angegriffen werden.
Denn etwas, was Eins ist, braucht nicht Sieger zu sein oder Beute oder Opfer oder Mörder, wie es in der Einführung heißt.
Dieses EINSSEIN können wir uns sich vorstellen, denn unsere ganze Wahrnehmung ist darauf ausgerichtet, UNTERSCHIEDE zu sehen.
Der Kurs hat mir ganz viel Angst genommen, diese Ego-Ängste. Dennoch heißt es ja immer, der Kurs macht uns auch Angst. Und dieses Auflösen in der Unbegrenztheit mag tatsächlich Angst machen. Da gilt es, wirklich mal hinzufühlen und diese Angst mal greifen zu können, um einen Schritt weiterzukommen. Wieso der Körper uns (vermeintlich) Schutz gibt – das mal wirklich fühlen zu können, dass uns der Körper tatsächlich ein trügerisches Gefühl der Sicherheit gibt. Vielleicht auch vor den Einflüssen anderer Menschen, vor den Gedanken und Wertvorstellungen anderer Menschen. Ja, das ist wirklich sehr interessant.
Und wenn der Körper mit Angstgedanken verbunden ist, kann er natürlich nicht die Wahrheit sein, weil er dann Angst hervorbringt. Und er muss ja Angst hervorbringen durch seine Vergänglichkeit, durch seine Endlichkeit und Angeifbarkeit.
Also die Identifikation mit dem Körper muss zu Sünde führen, zu Fehlwahrnehmung, die nicht die Wahrheit ist, weil die Identifikation mit dem Körper ja mit Angst verbunden ist.Und n icht mit Liebe – und Liebe ist die Wahrheit. Und Liebe kann nie fürchten, Wahrheit kann nie fürchten.
Wenn ich mich mit dem Körper identifiziere, kann ich nicht die Wahrheit erfahren. Da kann ich nicht die unbegrenzte Agape erfahren, die über alles drüber fließt. Weil ich mich immer bedroht fühlen werde. Von irgendwas – jedes „irgendwas“ ist Trennung. Der Körper forciert sozusagen jede Menge solcher Gedanken. Deswegen ist er so zentral. Der Körper ist der vermeintliche Schutz davor, dass der Tropfen sich im Meer auflöst. In der universellen Liebe, in Gott.
Der Text endet optimistisch und zeigt die wahre Funktion des Körpers auf:
Der Körper ist das Mittel, durch welches Gottes Sohn zur geistigen Gesundheit zurückkehrt.
Obwohl er gemacht wurde, um ihn ohne Entrinnen in der Hölle einzuzäunen, so wurde doch das Ziel des Himmels gegen das Streben nach der Hölle eingetauscht.
Und Gottes Sohn streckt seine Hand aus, um seinen Bruder zu erreichen und ihm zu helfen, den Weg mit ihm entlangzugehen.
Ein Kurs in Wundern, Übungsbuch Teil 2, 5. Was ist der Körper - Einführung zu Lektion 261-270, Absatz 4.1-4.4
Und jetzt nutzen wir den Körper aber für was anderes, um den Bruder zu die Hand zu geben. Dann ist der Körper heilig.
In "Ein Kurs in Wundern" lernen wir Schritt für Schritt, den Körper und seine Grenzen zu transzendieren und in die Erfahrung der Unbegrenztheit zu gelangen. Da bin ich noch auf dem Weg und bin voller Dankbarkeit, das lernen zu dürfen!
In diesem Jahr des Kurslernens (es ist das siebente) fiel mir das erste Mal auf, dass alle 10 Lektionen zum Thema "Was ist der Körper?" je einen Aspekt der Unbegrenztheit aufgreifen. Ich bin begeistert, wie fein aufeinander abgestimmt dieses wunderbare Lehrbuch ist.
- Die Einführung zum zentralen Thema "Was ist der Körper"
- Lektion 261: Die Sicherheit – Zuflucht bei Gott
- Lektion 262: Die Gleichheit – Keine Unterschiede
- Lektion 263: Die Reinheit – die Lieblichkeit der Schöpfung
- Lektion 264: Die Liebe Gottes – sie verbindet alles
- Lektion 265: Die Sanftmut – sie spiegelt die Gedanken Gottes
- Lektion 266: Das Heilige SELBST – erkenne dich in Gott
- Lektion 267: Der Frieden Gottes – fühle ihn
- Lektion 268: Die Demut, das Geschehenlassen – lass alles so sein, wie es ist
- Lektion 269: Die Schau Christi – mit dem Segen Gottes und dem Heiligen Geist die Grenzen der Wahrnehmung überschreiten
- Lektion 270: Transzendenz – in der Stille die Augen des Körpers transzendieren
Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.
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