zum Inhalt

Blog 'Hier und jetzt und mit allen: Spiritualität'

  Blog 'Hier und jetzt und mit allen: Spiritualität' — alle Texte

Sehnsucht und Bedürfnis (01.07.2022)

mit 'Ein Kurs in Wundern' lernen wir, genau hinzuschauen und alles anders zu sehen mit 'Ein Kurs in Wundern' lernen wir, genau hinzuschauen und alles anders zu sehen

Ich teile hier mein Lernen von „Ein Kurs in Wundern“ mit dir. Dabei gehe ich von meinen Erlebnissen und Erfahrungen aus. Ob das auch für dich so zutrifft, weiß ich nicht. Möglicherweise ist es aber genau DIE Botschaft für dich, die dir gerade jetzt, in diesem Moment, weiterhilft.

Wenn du keinen Leidensdruck hättest, wärst du sicher nicht beim Kurs gelandet. Dennoch bist du vielleicht noch nicht bereit, seine Botschaft vollumfänglich zu erfassen. Das bin ich auch noch nicht. Ich habe verstanden, dass dies bedeutet, dass ich noch an mein eigenes, persönliches, selbstgebasteltes, gewohntes Denken glaube und dahin investiere.

Die Botschaft des Kurses vollumfänglich zu erfassen oder zu erfahren, wäre sofort möglich, wenn ich selber alles loslassen würde und 100% offen wäre. Also bin ich es noch nicht. Ich erfahre so viel, wie ich gerade bereit bin. Das ist ok, aber es muss mir klar sein, dass ICH der Engpass bin. Das ist gleichzeitig die gute Nachricht, denn ich selbst habe die Macht darüber, was ich glauben, denken und fühlen will.

Manchmal sind Menschen plötzlich, durch ein traumatisches Erlebnis, 100% offen und erfahren spontan das Einheitsbewußtsein mit seiner Glückseligkeit - und das ausgerechnet in einer Schocksituation. Dies ist kein Zufall, es kommt vermutlich spontan zu einer Befreiung von allem Denken und Glauben in so einer Krise.

Wir reden aber jetzt vom normalen Alltag und von dem, was der Kurs mit endloser Geduld bezeichnet, die sofortige Ergebnisse zeitigt. Wenn ich bereit bin, mich für eine andere Wahrheit zu öffnen als für meine Gedanken und Glaubenssätze, welche ich bereits jahrzehntelang verinnerlicht habe, brauche ich Geduld.

Dennoch schenkt uns das Leben, der Alltag, ab und zu einen Meilenstein, der einen Durchbruch darstellt.

Das Lernen läuft ja in Phasen ab. Ich lerne und verlerne gleichzeitig. Es sollte klar sein, dass ich nur so viel Neues zulassen kann, wie ich Raum dafür geschaffen habe. Deshalb ist es ein gleichzeitiges Verlernen und Lernen.

Wenn du bereit bist, dein altes Denken anzuzweifeln und zu erkennen, dass du die Dementoren (Figuren bei Harry Potter, die die Seele aus den Menschen saugen) selber gemacht hast  - dass dies deine eigenen Gedanken sind, die dich so schrecken und schmerzen und dich so aussaugen, dann hast du eine wesentliche Einsicht gewonnen.

Neben Lernen und Verlernen gibt es im Alltag auch Vergessen und Erinnern. Ein Rückfall in den alten Autopiloten, wo der Kurs plötzlich auf einen anderen Stern entschwunden ist. Und es gibt immer wieder die Erinnerung, dass es einen anderen Weg geben muss. Deshalb hast du ja diesen Weg beschritten.

Das Ego geht nicht weg, wir verbringen nur immer weniger Zeit mit ihm, so hörte ich es kürzlich in einem Kurs-Gespräch zwischen Franziska Wieser und Tom Horn. Und manchmal kommen wir nicht aus dem Ego raus und springen wie Rumpelstilzchen herum, trampeln wütend auf dem Boden herum und schreien: Ich will aber, dass das hier anders ist! Ich will meinen Willen!

Ich mache eine Gymnastikmethode, die nennt sich Cantienica. Da ist vom Gutschmerz die Rede, der mir zeigt, dass ich zum Beispiel wieder in einer schlechten, alten Gewohnheitshaltung sitze. Wenn ich das bemerke, kann ich mich aufrichten und neu sortieren, und schon fühlt es sich besser an.

Wenn mich das Ego fest im Griff hat, hilft das Bemerken des eigenen Leides manchmal nicht. Da WILL ich trotzdem meinen WILLEN! Das ist eben ein Training, es dauert und braucht viel Geduld. Ich entscheide mich gerade für das Falsche, für dieses Gefühlsspektrum. Immerhin ist es mir jetzt bewußt.

Ich bringe mal einen Vergleich: Bei einem Burnout (so ging es mir vor ein paar Jahren) bemerkte ich anfangs über lange Zeit eine immense Müdigkeit. Aus irgendwelchen Gründen konnte ich aber nicht loslassen und habe immer weiter und mehr von dem getan, was mich so müde gemacht hat. Ich habe alles gemacht, außer mir Schlaf zu gönnen. Wenn ich mich schlafen gelegt hätte, wäre ich bald in einen besseren Zustand gekommen. Es wäre richtig gewesen, zu schlafen. Das Bedürfnis nach Schlaf war ein gutes Signal. Ich überhörte es und meinte, Wichtigeres tun zu müssen.

Irgendwann stellte ich fest, dass ich auch abends noch putzmunter war. Dass ich die ganze Nacht Auto fahren konnte und nicht müde wurde - trotz einer immensen Erschöpfung. Das bedeutet, das Bedürfnis nach dem Richtigen war verlernt. Schlafen ging nicht mehr, auch wenn ich es versuchte. Selbst drastische Maßnahmen, wie nachts im Schlafanzug Runde für Runde um die Blöcke zu joggen, führten nicht zur Müdigkeit. So kam noch Panik dazu. Im Nachhinein betrachtet war das Ganze sehr eindrücklich.

Dieser Vergleich soll zeigen: Es gibt heilsame Impulse. Ich kann sie wahrnehmen, wenn ich noch einigermaßen offen bin. Je mehr ich offen bin, desto mehr dieser Impulse kann ich empfangen. Wenn ich komplett zu bin, funktioniert das nicht mehr, dann ist dieser Raum für die heilenden Impulse besetzt.

Was suchen wir und wo?

 Anja Richter von wirklichsein.com meinte so treffend in einem ihrer Zoommeetings: "Wir suchen das Richtige – wir suchen Gott –, aber in der falschen Kiste!".

Alle Menschen suchen. Die ganze Welt ist voller Suchbewegungen. Und da brauche ich mich gar nicht umzusehen, da brauche ich nur in meinen Geist zu schauen. Welche Impulse und Bedürfnisse gibt es dort und wie beantworte ich sie?

Im Textbuch las ich letztens, dass wir nicht nur die niederen Bedürfnisse verdrängt haben (wie es Freud schon erkannte), sondern auch die göttlichen, hochschwingenden Impulse.

Die Suchbewegungen werden gemeinhin mit äußeren Dingen, etwas Weltlichem, wie etwas Schönen, Leckeren, Zerstreuenden, Reizvollen, beantwortet.

Manuela Tornow sagt in diesem Video, in uns steigen eigentlich ständig Wunderimpulse auf, die dann verpuffen, und dann essen wir doch lieber eine Tafel Schokolade. Das heisst, ich mache aus dem Wunderimpuls einen Körperimpuls. Der Kurs nennt das Ebenenverwechslung - die Suche in der falschen Kiste. Ich entscheide mich unbewußt gegen die Heilung. Ersetze die leise Stimme, die mich liebevoll erinnern wollte, mit meiner eigenen Idee, was jetzt gut wäre.

In der heutigen Lektion ist von einem Kind die Rede; es ist so poetisch geschrieben. Ich mache nun den Kurs das fünfte Jahr und habe heute das Kind als die Sehnsucht erkannt, ganz direkt. Es lockt mich nach Hause, zu Gott. Es weckt die Sehnsucht nach Einssein. Da ich im Dezember Oma geworden bin, weiß ich aus aktuellem Erleben, wie direkt ein Baby über die Augen mit uns Erwachsenen kommuniziert. So ein fester, tiefer, anhaltender Blick aus den blauen Augen, da löst du dich förmlich drin auf. Das macht eins und glücklich. Das Kind zeigt mir, wie unmittelbar Kommunikation sein kann.

Und es ist dies Kind in dir, das dein Vater als seinen eigenen Sohn kennt. Es ist dies Kind, das seinen Vater kennt. Es verlangt so innig und so unaufhörlich, heimzugehen, dass seine Stimme zu dir weint, es eine Weile ruhen zu lassen. Es bittet nicht um mehr als eine Ruhepause von einigen wenigen Augenblicken nur, um eine Spanne nur, in der es zurückgehen kann, um erneut die heilige Luft zu atmen, die seines Vaters Haus erfüllt. Auch du bist sein Zuhause. Es wird wiederkommen. Doch gib ihm nur ein wenig Zeit, es selbst zu sein, in dem Frieden, der sein Zuhause ist, indem du in Schweigen und in Frieden und in Liebe ruhst.
Ein Kurs in Wundern | Ü-I.182.5-6

Die vollständige Lektion 182 lesen...

Mit dem Kind als der Sehnsucht bin ich beim Kern der Sache. Je direkter und klarer ein Bedürfnis ist, desto unmittelbarer kann ich es beantworten. Vorgestern sagte Frank Hamm, dass die Sehnsucht ein Mittel ist, konsequent am Kurs dran zu bleiben.

Wenn ich die Sehnsucht wieder spüren kann, habe ich bereits genug Schichten abgetragen und Raum geschaffen, dass ich diese wieder (oder überhaupt das erste Mal) wahrnehmen kann. Die Sehnsucht zu bemerken, ist ein ungeheurer Fortschritt! Du kannst sie direkt beantworten, ohne Suche und Umwege.

Die Sehnsucht wonach?
Frank beschreibt es als Bedürfnis nach Frieden; sich ruhig hinzusetzen, die Augen zu schließen und dem Körper beim Atmen zuzusehen.

In einem Herzschüsse-Video von Gaby Mrosek und Handan Deniz ging es um einen Konflikt auf Arbeit zwischen Handan und einer Kollegin. Der war sehr zermürbend und ging über Jahre in allen Spielarten. Handan wandte den Kurs an, jeden Abend zu Hause. Irgendwann bemerkte sie: „Ich hatte, als ich von der Arbeit nach Hause kam, soo ein Bedürfnis nach Gott!“. Wow! So direkt! Das war der Schlüssel! Das ist ein Indiz, dass nun die Heilung losgehen kann! Und die Heilung geschah.

Ich hatte im Urlaub ein Erlebnis, da ging es darum, dass wir ein lautes Quartier hatten und uns mit unseren zwei Freunden auf die beiden Zimmer aufteilen mußten. Die anderen waren schneller, sie hatten das scheinbar ruhigere Zimmer zum Hof ergattert. Uns blieb das Zimmer zur Straße. Ich bekam kurz die alte Panik: Ob ich hier schlafen kann??? Mein heiliger Schlaf… und wie soll ich mich erholen in diesem lauten Zimmer?

Für den Urlaub hatte ich mir vorgenommen, mich mehr auf den Kurs zu fokussieren, als es im Alltag auf Arbeit möglich ist. Schon im Flieger hatte ich bestimmte Übungen gemacht (aus dem Buch "Ich hab auf dich gewartet, Bruder" von Gregor Geissmann und Michael Feuser) und war eigentlich sehr offen für eine heilende Lösung. Die kam dann auch.

Die Lösung im Außen: Wir schliefen bei geschlossenem Fenster, was mein Mann zunächst stark abwehrte, weil er gern frische Luft gehabt hätte, aber er war kompromissbereit.

Die Lösung in meinem Inneren: Ich schlief mit Kursgedanken ein und erwachte in einem Bewußtsein der Liebe Gottes in einer solchen Intensität, wie ich sie noch nie erlebt hatte! Sie erfüllte mich mit Glück und Freude und zeigte mir, dass es mir an nichts mangelte!

Diese Liebe ist ein Anker, ein Bedürfnis. Wenn ich die Sehnsucht nach ihr spüren kann, ist alles gut. Ich bin offen dafür, ich will es. Da werde ich die richtigen Schritte tun. Ich werde mich zurückziehen, still werden, den Fokus nach innen auf dieses Bedürfnis richten und die Verbindung, Nähe, zu Gott vertiefen wollen. Wie auch immer das konkret aussieht. Bei dem einen ist es das Meditieren, bei dem anderen ein Gebet, das Lesen eines Textes, ein fokussierter Spaziergang mit einem Mantra,  was Dir in dem Moment hilft. Du wirst etwas erspüren –  eine tiefe, heilende, emotionale Berührung auf einer Ebene jenseits des Menschlichen.

Das Kind kennt den Weg, seine leise Stimme ruft mich. Sie ist immer da, auch wenn ich nicht höre. Aber je mehr ich direkt danach verlange und meine Sehnsucht und mein Bedürfnis danach „trainiere“, desto mehr werden solche Wahrnehmungsberichtigungen, die der Kurs Wunder nennt, in meine Erfahrung kommen. Und mancher Schmerz beschleunigt die Sehnsucht. Es ist ein Riesenerfolg, wenn sonnenklar ist, wonach du dich sehnst.

Es ist letztlich ALLES hier die Sehnsucht nach Gott, das Bedürfnis nach Gott!

Du hast deine Unschuld nicht verloren. Genau danach sehnst du dich. Das ist dein Herzenswunsch. Das ist die Stimme, die du hörst, und das der Ruf, der nicht verleugnet werden kann. Das heilige Kind bleibt bei dir. Sein Heim ist deines. Heute schenkt es dir seine Wehrlosigkeit, und du nimmst sie an im Austausch gegen all das Kriegsspielzeug, das du gemacht hast. Und jetzt steht der Weg offen, und die Reise hat ein Ende, das endlich in Sicht ist. Sei einen Augenblick lang still, und geh mit ihm nach Hause, und sei in Frieden eine Weile.
Ein Kurs in Wundern | Ü-I.182.12

Hinweis: Die auf meiner privaten Homepage veröffentlichten Gedanken zu „Ein Kurs in Wundern®“ stellen meine persönliche Meinung und mein persönliches Verständnis dar und nicht die der Inhaber der Rechte für „Ein Kurs in Wundern®“. „Ein Kurs in Wundern®“ erscheint im Greuthof Verlag und ist markenrechtlich geschützt von der Foundation For Inner Peace, USA.


Christiane Schenke 2021

Eine Kommentarfunktion gibt es hier nicht, aber schreib mir gerne eine E-Mail, wenn Du Dich zu diesem Thema mit mir austauschen möchtest.

  Blog 'Hier und jetzt und mit allen: Spiritualität' — alle Texte

   

  
  
Barrierefreiheit Optionen ( erneutes Öffnen über die Tasten: Shift + b ) Barrierefreies Menü öffnen Zum Seiteninhalt springen Zur Fußzeile springen
Modus für Sehbehinderte aktivieren Nachtmodus aktivieren Alle Bilder ausblenden Mauszeiger vergrößern Lesbare Schrift aktivieren Überschriften hervorheben Hyperlinks hervorheben
Barrierefreies Menü ( erneutes Öffnen über die Tasten: Shift + m ) Homepage 1. Spiritualität 1.1. Mein spiritueller Weg 1.2. Blog 'Hier und jetzt und mit allen' 1.3. Blog 'Reflexionen im Auto' 1.5. Parallelen zu Nahtoderfahrungen 2. Vom Leben 2.1. Blog 'Vom Leben' 2.2. Entdeckungen 2.3. Ausflugstipps 2.4. Touren-Archiv 2.5. Kochen 2.5.1. Phantasie, verlass mich nie... 2.5.2. Rezepte 2.5.3. Vegane Eiweißquellen 3. Erinnerungen 3.2. Blog 'Erinnerungen' 3.3. Die Pflaumbaumlaube 3.4. Mein Modediplom 3.5. Zeichenlehrer Martin Schmidt 3.6. Klassentreffen 4. Kontakt 5. Links 5.1. Ein Kurs in Wundern 5.2. Mystik und Transzendenz 5.3. Forschung und Nahtoderfahrungen 5.4. Hochsensibilität 5.5. Familie, Freunde und Arbeit
Inhaltselemente dieser Seite ( erneutes Öffnen über die Tasten: Shift + i )