Blog 'Vom Leben'
Von wegen Friedhofsruhe... (20.09.2014)
Auf dem Gertraudenfriedhof suchte ich mir heute eine ruhige Bank zum Lesen und vertiefte mich in meine Lektüre. Doch die Ruhe währte nicht lang. Ich wurde durch eine laute Frauenstimme hinter mir vom Lesen abgelenkt. Mittlerweile las ich denselben Satz bereits zum dritten Mal und verstand weder, was ich las, noch, was die Leute hinter mir redeten.
FRIEDHOFSRUHE – spukte es durch meinen Kopf und ich probierte im Kopf ein paar Beschimpfungen oder wenigstens ein paar Zurechtweisungen aus. Doch dann veratmete ich diesen Impuls und drehte mich nach den Leuten um, die eine Gräberreihe begutachteten. Es war ein älteres Ehepaar mit einer mittelalten Frau, vielleicht die Tochter. „Hier kenne ich lediglich Schwester Gertrud“, hörte ich sie sagen. Aha! Liegen hinter mir also die Diakonissen? Ich wartete, bis die Leute weitergegangen waren und, da ich nun sowieso den Faden verloren hatte, ging ich herum zu dem in eine Hecke eingefaßten Gräberfeld. Und richtig, es waren die Diakonissengräber – ich las einige bekannte Namen aus der Zeit meiner Krankenschwesternausbildung vor 35 Jahren! Das war ín der Tat eine Neuigkeit für mich und ich beschloss, die Gräber später noch mal mit meinem Bruder zu besuchen, der auch noch einige der Diakonissen aus seiner Ausbildungszeit kennt. Ich wußte bis zu diesem Zeitpunkt weder, dass sie hier liegen noch hätte ich sagen können, wo genau.
Nach dieser Entdeckung und den damit verbundenen Gedanken vertiefte ich mich wieder, diesmal ungestört, in meine Lektüre.
Fazit:
1.) Störungen sind nicht nur Störungen. Höre genau hin und es kann sein, dass sie eine Botschaft für dich enthalten!
2.) Nicht nur aus Büchern, sondern auch vom Leben lernen wir!
Foto: © Juhku | fotolia.de
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